Pünktlich zum Weltbienentag am 20. Mai sind die Bienen der Siemensstadt Square aus ihrer Winterpause zurück. Bereits in der dritten Generation erfüllen sie die Luft über den Dächern der Siemensstadt Square mit ihrem emsigen Treiben. Honig produzieren sie aber nur als Nebenjob. Hauptberuflich sind sie als wissenschaftliche Mitarbeiterinnen im Rahmen des BeeOmonitorings - ein Verfahren zur Erfassung der Biodiversität - im Einsatz. Denn der Pollen der Bienen sagt eine Menge über die pflanzliche Artenvielfalt ihres Lebensraums aus. Diesen analysiert das belgische Start-up BeeOdiversity mithilfe von DNA-Metabarcoding in regelmäßigen Abständen. Die bisherigen Auswertungen fielen sehr positiv aus: Mit 58 verschiedenen Pflanzenarten und einem Anteil von 74% Wildpflanzen bescheinigte BeeOdiversity der Siemensstadt Square eine überdurchschnittlich große Artenvielfalt.
Ingo Buschmann, Hobby-Imker und Ziehvater der Siemensstadt-Bienen, schwärmt von einem außergewöhnlich guten Start in die neue Bienen-Saison. Er hat sie in seinem Garten auf dem Land überwintern lassen. Im Gegensatz zum Vorwinter haben alle beiden Bienenvölker überlebt. 2021 war eines von drei Völkern der Varroa-Milbe zum Opfer gefallen. Diesen Winter hat Ingo deswegen besonderes auf den vernichtenden Schädling geachtet. Mit Erfolg: Der Verlust in diesem Jahr liegt nur zwischen 10-15% und ist damit sehr gering. „In den schlimmsten Jahren hatten wir zwischen 40-50% Verlust. Das tut dann weh.“, sagt Ingo.
Seit letztem Jahr hilft eine Bienenstockwaage dabei, Gesundheit und Arbeit der Bienen zu überwachen – und zwar in Echtzeit. Über ihr Gewicht und die Bruttemperatur im Bienenstock lässt sich ihr Zustand und ihre Produktivität ableiten. Im Notfall lassen sich gezielt Maßnahmen ergreifen.
Ein weiterer Grund für den guten Start: Der Frühling lässt sich dieses Jahr besonders viel Zeit. Die Blühte entwickelt sich nur langsam. So haben die Bienen die nötige Zeit alles abzufliegen und die Bienenvölker können entsprechend organisch wachsen.
Begeistert ist Ingo in diesem Jahr aber vor allem von der Honigproduktivität seiner Bienen – auch wenn das nur ein Nebenprodukt seiner Imker-Tätigkeit ist. 1,8 kg Honig haben sie gleich am ersten Tag eingetragen. Und die Pollenfächer sind schon nach zwei Wochen bis oben hin voll. „Aktuell blüht sehr viel und das ist für die Entwicklung der Siemensstadt-Bienen und vor allem für das BeeOmonitoring der Siemensstadt Square sehr positiv.“