Transformation 2022 – Umschalten! Junge Konzepte für die historischen Schaltwerkhallen
Im Wintersemester 2021/22 lobten Siemens und der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft den Wettbewerb „Transformation 2022 – Umschalten!“ aus. Die Aufgabe: Ein städtebaulicher Entwurf für eine urbane Nutzung historischer Produktionsstandorte in der Siemenstadt² – den Schaltwerkhallen – sowie für die umgebenden Freiflächen und angrenzenden Neubauten. Dafür haben Studierende der RWTH Aachen, der Technischen Universitäten Berlin, Braunschweig und Darmstadt sowie des KIT Karlsruhe spannende Konzepte entwickelt.
Aus 15 Entwürfen wählte eine hochkarätige Fachjury die gelungensten Projekte zur Gestaltung einer Arbeits- und Begegnungslandschaft im Komplex der historischen Schaltwerkhallen aus. Ziel war es, mit der Umgestaltung der bestehenden, zum Teil denkmalgeschützten Substanz, einen lebendigen Ort zu schaffen, in dem verschiedene Nutzungen neben- und miteinander agieren können, darunter Büros und Gewerbe, soziale Einrichtungen der Bildung und Betreuung, Einrichtungen des Handels, der Kunst und Kultur, des Sports und der Gastronomie.
Der Umgang der Studierenden mit dem Thema war durchweg sehr inspirierend und hat Lust auf mehr gemacht. Sehr beeindruckend und inhaltlich überzeugend war die Arbeit zweier Studentinnen der RWTH Aachen. Ihr Beitrag ‚Wo Zukunft wurzelt‘ schafft es, das Hallenkontinuum durch gezielte Einschnitte, die im Zwischenraum begrünt sind, neu zu gliedern. Es entstehen überzeugende ‚Raum im Raum‘-Lösungen mit einem intelligent gewählten Nutzungsmix. Insgesamt wurde mit den Hallen behutsam und denkmalgerecht umgegangen. Das ganzheitliche Nachhaltigkeitskonzept wirkt durchdacht und sehr passend für den industriellen Charme der Schaltwerkhallen.
Besuchen Sie die Schaltwerkhallen virtuell und erkunden Sie dabei alle Details über die 15 eingereichten Entwürfe. Die Studierenden präsentieren ihre Ideen jeweils persönlich in einer Video-Botschaft und erklären, wie sie sich die Zukunft der historischen Gebäude vorstellen.
Eine Jury aus zehn Fach- und Sachpreisrichter haben die Entwürfe Ende März 2022 bewertet und sich für einen Gewinner entschieden. Fachpreisrichter besitzen die fachliche Qualifikation der Teilnehmer. Sachpreisrichter sind mit der Wettbewerbsaufgabe und den örtlichen Verhältnissen besonders vertraut.
Das war die Jury:
Sachpreisrichter:
• Matthias Böning, Vorsitzender Gremium Architektur, Kulturkreis der deutschen Wirtschaft und Partner Böning Real Estate Solutions
• Stefan Kögl, General Manager Siemenstadt Square
• Nadine Deiwick, Bezirksamt Spandau von Berlin
• Christoph Hoja, Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
• Prof. Jens-Uwe Fischer, Universität Leipzig und Mitglied im Kulturkreis der deutschen Wirtschaft
Fachpreisrichter:
• Prof. Claus Anderhalten, Uni Kassel und Partner Anderhalten Architekten
• Axel Beck, Architektur-Preisträger des Kulturkreises 2005 und Partner Atelier WW Architekten
• Stefan Behnisch, Behnisch Architekten Partnerschaft mbB
• Prof. Anna Lundqvist, BTU Cottbus (Fachgebiet Landschaftsarchitektur) und Partner Man Made Land, Berlin
• Ulrich Pape in Vertretung für Prof. Peter Haimerl, Universität für künstlerische Gestaltung Linz und Partner Peter Haimerl.Architektur
Diese Hochschulen haben mit ihren Studierenden am Wettbewerb teilgenommen:
• KIT Karlsruhe - Lehrstuhl Stadtquartiersplanung
• RWTH Aachen - Lehrstuhl für Städtebau und Entwerfen + Institut für Städtebau und europäische Urbanistik
• TU Berlin - Lehrstuhl für Entwerfen & Gebäudekunde
• TU Braunschweig - Lehrstuhl für Entwerfen und Gebäudelehre + Institute for Sustainable Urbanism
• TU Darmstadt - Lehrstuhl für Entwerfen & Stadtentwicklung
In Kooperation mit Siemens hat der Kulturkreis der deutschen Wirtschaft den Wettbewerb für Architektur- und Städtebau-Studierende an der RWTH Aachen, der Technischen Universitäten Berlin, Braunschweig und Darmstadt sowie am KIT Karlsruhe ausgelobt. In einem digitalen Einführungsworkshop konnten sich die Teilnehmer im Oktober 2021 mit dem Projekt Siemenstadt Square und den Planungsaufgaben für das Areal der Schaltwerkhallen vertraut machen. Ihre Entwürfe haben sie während des Wintersemesters 2021/22 mit ihren Lehrbeauftragten an den Hochschulen entwickelt. Eine Fachjury beurteilte die Ergebnisse Ende März in einer virtuellen Sitzung.
Historische Industriegebäude für die urbane Nutzung umgestalten und mit modernen Neubauten zusammenführen: Keine ganz leichte Aufgabe für die Teilnehmer des Studierenden-Wettbewerbs. Die Schaltwerkhallen waren über 100 Jahre lang ein wichtiger Siemens-Produktionsstandort. Mit der geplanten Öffnung des Areals sollen auch in und um diese Gebäude neue Lebens- und Arbeitsräume entstehen.
Nun stehen aus den teilnehmenden Studierenden der RWTH Aachen, der Technischen Universitäten Berlin, Braunschweig und Darmstadt sowie des KIT Karlsruhe die Gewinner fest.
Der mit 5.000€ dotierte 1. Platz ging an Sophia Lieberich und Laura Weber, Studierende der RWTH Aachen, für das Projekt "Wo Zukunft wurzelt". Den 2. Platz und 3.000€ Preisgeld erhielten Philipp Goertz und Linus Hermann, ebenfalls Studierende der RWTH Aachen, für Ihre Projektarbeit "100 kV. Ein Experimentierfeld für Berlin". Zudem wurde auch ein Sonderpreis, welcher mit 2.000€ dotiert ist, vergeben. Diesen Platz belegten Lea Appel und Marie Molz der TU Darmstadt mit dem Projekt "Waldwerk".